Kleinpfingsten

 

Die wichtigste Veranstaltung im Kalender von Weißenborn ist das Maibaumsetzen zu Pfingsten. Die Tradition geht lange in die Vergangenheit zurück. Nachdem es in unserem Ort eine Unterbrechung von Ende des 19.Jahrhunderts bis 1927 gab, verhinderte bis heute nur der 2.Weltkrieg das Fest des Maibaumsetzens. Alle Jugendclubgenerationen sind Fans, Unterstützer und fleißige Helfer des Maibaumsetzens gewesen.

Eines Tages kam man auf die Idee, auch einen Maibaum zu setzen. Freilich sollte das ganze kleiner sein und dem Gaudi dienen.Es war der 8. Juni 1980, als aus einem simplen Scherz wurde plötzlich voller Ernst! Zum ersten Mal wurde ein „Jugendclub-Maibaum“ gesetzt. Im 1.Band der Jugendclubchronik hieß es dazu: „So eine Krücke von Baum habe ich noch nie gesehen.“ Aber bei aller liebenswert gehässigen Kritik ging alles originalgetreu wie beim richtigen Setzen zu. Nur alles etwas kleiner. Der alte Baum wurde dadurch gefällt, dass einer den Baum hielt, der andere tippte kurz dran und schon fiel er um. Der neue Maibaum wurde aus dem Holz geholt und dann feierlich gesetzt. Als der Baum stand und wir ihn betrachteten, sagten sich einige, „so eine Krähe kann und darf nicht stehen bleiben“. Somit setzten sie bald einen neuen Baum. Es gab sogar Biermarken. Zum Schluss gesellten sich zu unseren Burschen auch einige Reservemitglieder. Auch sie halfen tatkräftig mit bis der neue Maibaum mit Bändern stand. Zum Abschluss des Maibaumsetzens fand noch der Burschenball statt.

So wie es damals war, läuft etwas in einem etwas größeren Rahmen auch noch heute. Nun ist Kleinpfingsten die wichtigste Veranstaltung im Jahr für den Jugendverein. Lange Jahre war Andreas Jäger, genannt „Antennen-Franz“ Richtmeister. Mit ihm war nicht zu spaßen. Wehe denen, die nicht alles richtig machten. Da konnte es schon mal leichte Hiebe geben! Heute setzt der „kleinste Richtmeister Deutschlands“, Thomas Dechant, mit den Burschen den Maibaum am Jugendclub.

 

20-Jahr-Feier

 

Wurde früher jedes Jahr eine Jubiläumsparty anlässlich der Gründung gefeiert, beschränkt man sich nun auf die großen Jubiläen. Zum 20-jährigen Jubiläum im Jahre 1999 wurde groß gefeiert.

Der damalige Jugendclub Markus Moreth und Sven Porschberger präsentierten damals der Presse das entsprechende Jubiläumsschild. Auf der Rückseite hatten sich am Jubiläumssonnabend die Besucher der Kult-Disco Rudi Reißmann per Unterschrift verewigt.Zum 20-jährigen traten der Männergesangverein Weißenborn, der Musikverein Tautenhain und das Orchester der Keramischen Werke auf.

 

25-Jahr-Feier

 

Am 17./18.Juli 2004 wurde in Weißenborn ein besonderes Jubiläum gefeiert. Der Jugendklub „Emma Krempoli“ wurde 25 Jahre jung. Geladen waren ehemaligen und aktuelle Mitglieder, Weggefährden und Freunde.

Den Auftakt machte das Skatturnier am Freitag, bei dem die Weißenborner fast gänzlich unter sich waren. Den Sieg landete Frank Stärtzner, der am Ende die meisten Punkte auf seinem Konto hatte. Am Sonnabend fand die Jubiläumsdisco statt. Jugendklub-Leiter Markus Moreth begrüßte alle Gäste und bedankte sich bei den vielen fleißigen Händen, die in den 25 Jahren mithalfen und so zum Jubiläum beitrugen. Neben Bürgermeister René Pooch gratulierten der Männergesang,- der Traditions- und Sportverein mit Geschenken. Ein Präsent überreichten auch Vertreter des Lausnitzer „Kaktus“.

Markus Moreth als langjähriger Leiter bekam etwas von seinen Freunden. Die hatten eine Frau für ihn gebacken. Das Geheimnis, wie der „Klub“ zu seinem Namen kam, lüftete wie schon beim Jubiläum vor fünf Jahren Frank Steidel. „Wir waren schon immer Revanchisten und haben Westfernsehen geguckt“, erinnerte sich der erste Klubchef und fuhr fort, „dass es damals eine Serie gab, die Namenspate für den Jugendklub gewesen ist.“

Bei der Disco am Sonnabend wurden weitere alte Erinnerungen wach. Einer, der sich musikalisch erinnerte, war Rudi Reißmann. Der DJ der 80er Jahre kam ins Schwärmen, als er an die Discos im Jugendklub und auf dem Saal der Schänke zurückdachte. Er heizte bei Discos ein und schlief dann im CLUB.

So war es auch diesmal. „Ich habe eine Matratze dabei“, konterte Rudi schlagfertig auf die Feststellung, dass in der Küche des Jugendklubs keine Couch mehr steht.

Seinen Abschluss fand das Jubiläumswochenende am Sonntag mit einem Frühschoppen. Auch für die kleinen Gäste wurde einiges angeboten. Beim Glücksrad und anderen Spielen konnten sie sich vergnügen. Das Fazit des Wochenendes fiel vom Vize-Chef Matthias Brudel sehr gut aus: „Es waren viele Leute da und alle haben richtig toll mitgefeiert.“

 

 

30-Jahr-Feier

 

Was war das für ein Fest zum 30-jährigen Jubiläum des Jugendclubs! Drei Tage, vom 21. bis 23. August 2009, fanden Veranstaltungen und Aktivitäten statt. Freunde und Besucher waren (fast) rund um die Uhr und überaus zahlreich vor Ort. Die Meinungen waren nach Abschluss einhellig, das Fest hat Maßstäbe gesetzt.

Als „hammermäßig“ beschrieb ein Gast die Tage und spiegelte damit das allgemeine Meinungsbild wider. Es war familiär, gemütlich, festlich und lief ab wie ein Uhrwerk. „Die gute Vorbereitung hat alles möglich gemacht“, erklärt eine erleichterte, wie etwas erschöpfte Mary Leprich vom Vorstand.

Am Freitag schien das Wetter den Organisatoren nicht hold zu sein. Es regnete in Fäden am Discoabend, und trotzdem kamen die Leute in Scharen und erlebten einen stimmungsvollen Auftakt des Wochenendes.

Einen Tag später folgte der Festabend als Open-Air. Das Bild, das sich den Besuchern bot, war schon großartig. Aus dem Spielplatz neben dem Jugendclub war ein Veranstaltungsareal geworden. Eine große Bühne stand, die mit bester Licht- und Musiktechnik ausgestattet war. Die Tische und Zelte waren so aufgestellt, dass alles einladend wirkte.

Durch den kleinen Festakt führte Matthias Brudel ganz souverän. Alle, die Wegbegleiter, Freunde und Gäste, verfolgten die 75 Minuten mit viel Aufmerksamkeit und Freude. Begrüßt hatte Mirko Eiselt. Der frühere DJ wiederholte seinen alten Discostart aus den 1980er Jahren mit Nebel, einem Wecker und Toccata-Klängen. Gemeinsam mit Clubchef Michael Jäger wurden die Ehrengäste, u.a. Schirmherr Landrat Andreas Heller, Mario Voigt und Bürgermeister René Pooch, willkommen geheißen.

Eine charmante wie ironische Zeitreise in die vergangenen 30 Jahre nahm Redner Matthias Brudel danach vor und erinnerte u.a. an das Kuhreiten nach eine durchfeierten Nacht oder an die unvergleichlichen Urlaube mit einzigartigen „Danceeinlagen“.

Es wurde auch an frühere Vorsitzende und Verantwortliche gedacht. So erhielt Frank Steidel als erster Clubchef wie z.B. auch Uwe Peter als erster Schatzmeister ein Andenken und eine Blume als Dankeschön. Zum Gratulieren waren auch viele gekommen. Die Feuerwehr und der Feuerwehrverein, der Männergesang- und der Sportverein, der Fußball- und der Faschingsverein aus Bad Klosterlausnitz überbrachten Glückwünsche.

Der Traditionsverein hatte als Geschenk neue Stühle im Gepäck. Brigitta Preißel, Direktorin der Grundschule, überbrachte die emotionalsten Glückwünsche. „Als ich vor zehn Jahren in Weißenborn anfing, hätte ich nicht gedacht, dass ein Jugendclub und eine Schule auf so engem Raum funktionieren können“, brachte sie ihre einstige Skepsis zum Ausdruck. Aber: „Die Mitglieder eigen Bodenständigkeit“ und seien „bei jeder notwendigen Unterstützung bereit zu helfen.“ Den warmen Worten und einem reibungslosen Ablauf des Festaktes folgte ein Abend bei kühlen Temperaturen, aber mit einer ganz besonderen Atmosphäre.

Als die Roxy-Band spielte und getanzt werden konnte, wurden Fotos aus den 30 Jahren der Clubgeschichte an die Wand der Schule geworfen. Die Bildershow war ein Magnet. „Der ganze Abend war riesig“, hielt sich Bürgermeister René Pooch mit Lob nicht zurück.

Der Sonntag reihte sich in die vorangegangenen zwei herrlichen Tage ein. Bei Sonnenwetter und angenehmen Temperaturen war der Frühschoppen wie der Familientag hervorragend besucht.

Der Rahmen stimmte. Die Erzieherinnen des Kindergartens schminkten die Kinder, die Lehrerinnen der Schule luden zu Spielen auf der Kleinsportanlage ein, der Musikverein Tautenhain spielte gewohnt schöne Klänge, der Schulchor hatte ein Ständchen mitgebracht, die Ausstellung lockte zum Anschauen, die Weißenborner Singegruppe lud zum Mitsingen ein, Nachwuchsprofessor Silvio Herrmann begeisterte mit Experimenten und die jungen Mädels des Jugendclubs tanzten mit den jüngsten Gästen bei der Kinderdisco. Es war ein wirklich hammermäßiges Wochenende, das in Erinnerung bleiben wird.